Der Entwurf entsteht aus dem Dialog zwischen innerer Funktionalität, den sicherheitstechnischen Anforderungen und der spezifischen Topographie des Grundstücks oberhalb des Neckars. Der bestehende Erschließungsweg weitet sich zwischen geschlossenem Vollzug und offenem Vollzug zu einem übersichtlichen Vorplatz der die Adresse sowohl für die JVA als auch für die Freigänger bildet. Auch die Stellplätze sind hier angebunden.
Die polygonale Führung der Anstaltsmauer lässt ausreichend Freiraum zum Waldrand und auch zum Landesradweg und umschließt ein kompaktes Baufeld für den geschlossenen Vollzug. Dieses ist bewusst auf der größten verfügbaren Ebenen Landschaftsfläche gelegen um möglichst wenig Geländemodellierungen notwendig zu machen. Die Gebäude sind auf zwei Spuren organisiert. Zum einen dem Funktionsrücken mit Torwache, Verwaltungs-, Sport-, Freizeit- und Werkstättenbau, sowie den Unterkünften. Sämtliche Wohnbereiche sind in einer aufgefächerten Mäanderform zusammengefasst. Sie setzt sich aus drei Hafthäusern mit einbeschriebenen Spazierhöfen zusammen. Dadurch orientieren sich die Häuser über ihre Höfe zum Landschaftsraum und sind dennoch unabhängig voneinander abgewandt da kein Spazierhof an den Nachbarn grenzt.
Über die Torwache gelangen die Fahrzeuge linear und unmittelbar zur internen Anlieferstraße. Der parallel gelegene Lagerbereich erlaubt die direkte Anbindung an jede Werkstatt ebenso wie auch der Entsorgungs- und Anlieferbereich für die Küche hier gelegen ist. Am Ende mündet die Anlieferstraße im unteren Entsorgungs- und Wendehof. Fremdfahrzeuge fahren damit nicht zum Unterkunftsbereich in den Binnenbereich.

Justizvollzugsanstalt, Rottweil Esch
Realisierungswettbewerb 2018 – Anerkennung
Bauherr: Land Baden-Württemberg
Standort: Esch in Rottweil
BGF: 45.000 m²